Für Eltern von Kindern von 0 bis 18 Jahren: Informationen zur richtigen häuslichen Prophylaxe, Wahl zahngesunder Nahrungsmittel, professionellen Prophylaxe in der Zahnarztpraxis. Ein Fahrplan für gesunde Kinderzähne...
1. häusliche Prophylaxe
Vor dem Milchzahndurchbruch: Reinigung der Kiefer mit feuchten Waschlappen ohne Zusatz von Zahnpasten. Bitte geben Sie Ihrem Kind von Anfang an keine gesüssten Tees, sondern am Besten Mineralwasser.
Während des Milchzahndurchbruchs: Erleichterung des Zahndurchbruchs mittels Beisshölzern oder Noppenbürsten aus Kunststoff. Die Zähne selbst werden mit spezielle Babybürsten (natürlich von den Eltern) gereinigt. Nach dem ersten Geburtstag ist Schluss: jetzt wird nicht mehr aus dem Fläschchen (mit Sauger) genuckelt, sondern jetzt trinken Kleinkinder aus Bechern oder Tassen! Warum? Es soll das unkontrollierte Dauertrinken vermieden werden. Gesüßte Tees gelten als eine der Hauptförderer von Milchzahnkaries.
Grundsätzlich sind Fluoride positiv für Zahnentwicklung und Knochenbau. Eine Überdosierung ist aber unbedingt zu vermeiden, weil ansonsten die bleibenden Zähne von hässlichen Flecken übersät sein können. Die früher übliche grundsätzliche Tablettenfluoridierung auch jenseits der durch den Kinderarzt vorgenommenen Rachitisprophylaxe, wird heute nicht mehr empfohlen.
Fragen Sie bei Ihrem Kinderarzt nach der verabreichten Rachitisprophylaxe, um die richtige Wahl bei der Zahnpasta zu treffen. Wir empfehlen ein fluoridfreies Vitamin-D-Präparat (500 I.E. Vit. D) in Kombination mit fluoridhaltiger Kinderzahnpasta (500ppm Fluorid).
Bei Verordnung eines Kombinationspräparats Vitamin D mit Fluorid sollte mit fluoridfreier Kinderzahnpasta geputzt werden.
Es wird empfohlen, grundsätzlich mit Beginn der festen Kost fluoridiertes Speisesalz zu verwenden. Das ist für die ganze Familie in jedem Lebensalter sinnvoll.
Werden die Mundhygienemaßnahmen durch die Eltern durchgeführt, soll
- vor dem 6. Lebensmonat keine gesonderte Fluoridierungsmaßnahme durchgeführt werden
- bis zum zweiten Geburtstag ein Vitamin-D-Präparat (500 I.E. Vit. D) eingenommen werden (wenn vom Kinderarzt nicht bereits verordnet)
- ab dem ersten Milchzahn einmal täglich mit einer reiskorngroßen Menge Kinderzahnpasta (500ppm Fluorid) gebürstet werden
- ab dem zweiten Geburtstag zwei mal täglich eine erbsengroßen Menge Kinderzahnpasta (500ppm Fluorid) gebürstet werden
- ab dem Schulalter mit Erwachsenenzahnpasta (1000 bis 1500ppm Fluorid).
Weitergehende Maßnahmen werden in der Praxis durchgeführt.
Besonders Fluoridgaben unterstützen die Widerstandsfähigkeit der anfangs noch weichen Zähne, damit diese gegen die Säureangriffe durch Bakterien und aus Lebensmittel unempfindlicher werden.
Tablettenfluoridierung bleibt also in Zukunft Kindern vorbehalten, die nicht ausreichend in der häuslichen Mundhygiene eingebunden werden können.
Nur wenn die Zahnreinigung nicht durch die Eltern vorgenommen werden kann, sollen (als Ausnahme) Fluoride in Tablettenform eingesetzt werden.
bis 2. Lebensjahr | 0,25 mg |
2. bis 4. Lebensjahr | 0,50 mg |
4. bis 6. Lebensjahr | 0,75 mg |
ab dem 7. Lebensjahr | 1,00 mg |
Die Angaben beziehen sich auf die Tagesdosis (maximale Fluoridmenge pro Tag).
Bitte fragen Sie nach, wenn in Ihrer Familie zusätzlich fluoridhaltige Gelées, fluoridiertes Speisesalz, fluoridhaltige Mineralwasser oder ähnliches zur Anwendung kommen.
2. Prophylaxe in der Zahnarztpraxis
Diese häuslichen Maßnahmen werden ergänzt um professionelle Maßnahmen in der Zahnarztpraxis, die mittlerweile sogar teilweise vor dem sechsten Lebensjahr von den Krankenkassen bezahlt werden.
Ernährungsberatungen sind Teil der Praxismaßnahmen und werden mit Ihnen individuell abgestimmt.