Entzündungen an Implantaten sind hinsichtlich der auslösenden Keime eng verwandt mit dem Krankheitsbild einer Parodontitis. Wie auch hier geht dem Knochenverlust immer eine Entzündung in der Schleimhaut voraus (Mukositis). Sie unterscheidet sich aber im Verlauf wesentlich von einer Parodontitis am Zahn, weil es sehr schnell, werden die ersten Zeichen nicht gewürdigt, zu großflächigen schüsselförmigen Einbrüchen rund ums Implantat kommt.
Es ist insoweit nicht verwunderlich, dass Patienten mit der Krankheitsgeschichte einer schweren Parodontitis ein erhöhtes Risiko in sich bergen. Ein weiterer wichtiger Risikofaktor ist das Rauchen. Die Abbildungen zeigen ganz typische periimplantäre Defekte mit unterschiedlichem Schweregrad. Das Implantat im Röntgenbild ist für den Patienten noch immer fest; dabei hat der Auflösungsprozess bereits die Implantatspitze erreicht. Es gilt heute als gesichert, dass durch konsequente Nachsorge- und Betreuungsprogramme periimplantäre Einbrüche weitgehend vermieden werden können. Prophylaxe ist auch hier besser als Therapie.
Periimplantitis ist in erster Linie bedingt durch ein im Rückblick nicht adäquates Handling von Frühzeichen einer zunächst nur oberflächlichen periimplantären Entzündung, Belastungs- oder Unverträglichkeitsfragen spielen eine nur sehr nachrangige Rolle. Hier sind Praxis und Patient gleichermaßen gefordert.
Geeignete Mundhygienemaßnahmen werden Ihnen gerne in den Kontrolluntersuchungen demonstriert.
Es gibt zur Zeit nur zwei allgemeingültige Handlungsempfehlungen:
- Mitarbeit des Patienten in einem Nachsorgeprogramm, da bei Patienten mit Langzeitbetreuung die marginalen Knochenveränderungen an Zahn und Implantat klein sind.
- reinigbare prothetische Suprakonstruktion.
Therapeutisch stehen nach erfolgtem Knochenverlust alle Optionen zur Verfügung, die aus der parodontalen Chirurgie bekannt sind. Bitte lassen Sie sich beraten.